Tropfen an den Fensterscheiben. Die Enge der Stadt. Keine Luft, keine Zeit. Aber Sehnsucht riesengroß. Eins sein mit sich. Und allein. Geh doch. Wohin? Zum Haus am Meer, Camping im Exil. Schaumgeborene Musestunden. Der Horizont wie ein Drahtseil, auf dem Gedanken tanzen, Träume Purzelbäume schlagen, Hoffnungen nicht mit der Sonne untergehen. Die Zeit vergessen. Und alles wird möglich, ganz leicht. Dort draußen am Wasser. Trunken vom Wind. Der Sternenmusik lauschen, das Gesicht in der Gischt.

Anfang 1995 überraschte der Komponist und Gitarrist Michael Rodach mit seinem Album "Musik für Fische", einer Sammlung minimalistischer Soundtracks, ursprünglich komponiert für Ballett, Theater und Film. Mit - "Haus am Meer-Seaside Home" - schließt er an dieses Konzept an. Wieder weckt das Wasser als Element seine Assoziationen, seine Klanggemälde spiegeln die Sehnsucht nach Weite, nach einem Ort, der Gefühlen und Gedanken Raum läßt, sich zu entfalten, der die Wahrnehmung schärft. Symbolisch ensteht dieser Ort am Meer, wo das Wasser sich so verschiedenartig offenbart, in stiller, trügerischer Ruhe, ebenso wie aufgewühlt, sturmgepeitscht und von unterschiedlichsten von Strömungen durchzogen.
Mit seiner Musik reflektiert Rodach die Sehnsucht nach diesem imaginären Ort spielerisch, dringt bis ins letzte Detail, gibt keine Ruhe, in der Gewißheit, daß hinter allem noch etwas Neues, Werdendes und zu Entdeckendes verborgen ist.

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