Release October 13, 2023
EAN/UPC: 705304472125
Traumton CD: 4721
Lineup
Lukas Kranzelbinder: double bass (1,2), guembri (3,4,6) Astrid Wiesinger: alto saxophone (3,4,5) Mario Rom: trumpet Johannes Schleiermacher: tenor saxophone, flute (1) Oliver Potratz: Fender Bass VI Nikolaus Dolp: drums (2,3,5), log drums (1,3,4) Herbert Pirker: drums (1,3,4,5), percussion (1,3,5)
Special Guest: Precious Nnebedum. voice (1)
All compositions written by Lukas Kranzelbinder except Breathe written by Johannes Schleiermacher and Lukas Kranzelbinder
Lyrics for Not Water But Rest written by Precious Nnebedum
All tracks published by Traumton Musikverlag
All tracks recorded in November 2022 at Westbahnstudios Vienna by Markus Wallner except Not Water But Rest recorded by Markus Wallner and Marco Kleebauer
Additional recording for Lila by Marco Kleebauer
Not Water But Rest and Lila mixed and produced by Marco Kleebauer
Detroit, Heat, Shasta Fey and Breathe mixed by Markus Wallner
Additional producing on Detroit by Marco Kleebauer
Mastering by Sam Irl
Artwork by Schorsch Feierfeil
Download Presskit on artist page under DOWNLOADS
Info / Info english
Shake Stew – Lila
Meistens geht die Musik ihren eigenen Weg – umso mehr im Fall von Shake Stew. Die österreichische Formation rund um den Bassisten und Komponisten Lukas Kranzelbinder veröffentlicht im Herbst 2023 ihr sechstes Album Lila. Obwohl für dieses Jahr eigentlich kein Release vorgesehen war, stand schnell fest, dass die zwischen November 2022 und April 2023 entstandenen Aufnahmen eine magische und zum Teil ganz neuartige Stimmung besitzen. Und so bleibt die Band ihrem intuitiven Konzept treu und hält die Musik nicht künstlich zurück, sondern lässt den Stein, der 2016 mit der Gründung am Jazzfestival Saalfelden losgetreten wurde, einfach immer weiter rollen – und schickt Lila hinaus in die Welt.
Als Shake Stew im April 2023 für ihr letztes Album Heat mit dem Amadeus Austrian Music Award 2023 ausgezeichnet wurde, sorgte dies für eine kleine Sensation. Das Septett war der erste Instrumental-Act seit 20 Jahren, der in der Kategorie Jazz/World/Blues gewinnen konnte – zuletzt schaffte das niemand geringerer als Joe Zawinul mit seinem Album Faces & Places. Umso bestärkter fühlte sich die Band dadurch, den nächsten Schritt ihrer musikalischen Entwicklung zu machen.
Zum ersten Mal konnte Lukas Kranzelbinder für Lila eine bereits lang erhoffte Zusammenarbeit mit dem Wiener Produzenten Marco Kleebauer (Bilderbuch, Sharktank, Leyya,…) realisieren. Beide Künstler sind zentrale Personen der österreichischen Musikszene, allerdings in vermeintlich unterschiedlichen Wirkungsbereichen. Wie fruchtbar eine solche genre-übergreifende Kooperation klingen kann, lässt sich auf Not Water But Rest, Lila und Detroit nachhören. Die vielschichtigen Kompositionen von Kranzelbinder wurden hier um eine Klangebene ergänzt, welche die Tür zu einem neuen musikalischen Kapitel von Shake Stew weit aufstößt, jedoch gleichzeitig den typischen Charakter der Band bewahrt.
Die zwischen Nigeria und Österreich aufgewachsene Spoken Word Künstlerin Precious Nnebedum ist eine weitere Kooperationspartnerin auf diesem Album. Ihr Beitrag zu Not Water But Rest ist ein gutes Beispiel dafür, wie organisch der musikalische Prozess von Shake Stew abläuft: Das Stück wurde von Lukas Kranzelbinder komponiert und zunächst mit der ganzen Band aufgenommen. Schon bald danach entstand der Wunsch, Marco Kleebauer in den Prozess zu involvieren, um vor allem am Drumsound zu tüfteln. Im Zuge dieser Arbeit entwickelte sich der Charakter der Aufnahme so stark in eine bestimmte Richtung, dass die Vision eines Spoken Word-Parts entstand. Also lud Kranzelbinder Precious Nnebedum ein, am Folgetag ins Studio zu kommen. Sie erhielt vorab die Instrumentalversion des Tracks und war davon so inspiriert, dass sie noch am selben Abend den Text zu Not Water But Rest verfasste. Ein absoluter Glücksfall.
Mit dem Titeltrack Lila schlägt Shake Stew einen sanfteren Weg ein. Hier zeigt sich Kranzelbinders Gespür für Melodien und Instrumentierung genauso deutlich wie der weiche Ton und das geschmackvoll-zurückhaltende Spiel, mit dem Astrid Wiesinger, Mario Rom und Johannes Schleiermacher scheinbar ineinander verschmelzen. Es ist das bisher kürzeste, aber vielleicht auch prägnanteste Stück der Band.
Detroit zieht die Zuhörer:innen mit einem Dialog zwischen Kalimba (Wiesinger) und den beiden Schlagzeugern Herbert Pirker und Nikolaus Dolp in seinen Bann, bis Kranzelbinder mit seiner Guembri (marokkanische Basslaute) ebenfalls mit eintaucht. Der Track bildet gleichzeitig den Übergang hin zu einem verspielteren Teil des Albums, auf dem die Band mit Heat, Shasta Fey und Breathe in ihrer ganzen Bandbreite und Energie zu erleben ist. Die im November 2022 in für Shake Stew-Verhältnisse winzigem Rahmen in Wien aufgenommene Live-Session spiegelt die Spielfreude und vor allem Interaktion zwischen den einzelnen Musiker:innen in bester Weise wider. Während die treibenden Grooves von Heat den Tenor-Saxofonisten Johannes Schleiermacher zu immer wieder neuen Höhenflügen anstacheln, lassen die spontan improvisierten Einwürfe der anderen beiden Blasinstrumente die Grenzen zwischen Solist und Kollektiv immer wieder verschwimmen. Nach unzähligen Konzerten in den letzten Jahren erlebt man hier eine eingeschworene Band am Zenit ihrer musikalischen Interaktion.
Dass hypnotische Grooves und das Abtauchen in trance-artige Passagen ein zentrales Merkmal von Shake Stew sind, wird auf Shasta Fey noch einmal deutlich. Auf einem repetitiv fliessenden Patterns von Schlagzeug und Guembri erhält Oliver Potratz scheinbar endlosen Raum, um sich mit seinem Bass VI (Bassinstrument, welches wie die Gitarre 6 Saiten hat, jedoch eine Oktave tiefer gestimmt ist und vor allem in der Surfmusik der 60er und 70er Jahre verwendet wurde) voll zu entfalten. Der Titel spiegelt erneut den starken Einfluss der Filmwelt auf Kranzelbinders Musik wider, ist doch Shasta Fey eine Figur aus Thomas Pynchons Inherent Vice und Detroit eine Widmung an eine Szene aus Jim Jarmuschs Film Only Lovers Left Alive. Beide Film dienten bereits als Inspiration für mehrere Stücke.
Mit Breathe endet dieses Album in einem kollektiven Ausatmen. Das Stück entstand ursprünglich während des Wartens im Backstagebereich kurz vor einem Konzertauftritt. Schon damals entfaltete es sofort seine Wirkung auf alle Beteiligten. Kranzelbinder beschreibt es folgendermaßen: „Wenn man eine längere Strecke läuft, gibt es oft die Empfehlung, im Ziel nicht sofort stehen zu bleiben, sondern langsam auszugehen. Genau in diesem Sinne empfinde ich Breathe am Ende dieser Strecke an intensiven Nummern, wenn wir es live spielen. Ich mag es auch sehr, dass wir nach all der explosiven Dynamik dann oft mit einer sehr zärtlichen Energie des Miteinanders enden. Damit schließt sich für mich der Bogen perfekt.“
Shake Stew – Lila (english)
“…tranced-out euphoria.” 4****MOJO
“…interwoven spirals of sound coalesce as the instruments dance around each other to thrilling effect.” RNR Magazine
“Shake Stew’s…ceaseless pushing of polyrhythmic grooves into the red while soloists venture into ever new terrain, is part of their crowd-thrilling MO.” JAZZWISE
Austrian band Shake Stew, led by the formidable bassist Lukas Kranzelbinder, release their sixth album ‘Lila’ on 13 October. To say that they’ve been on a roll since their inception in 2016 would be an understatement. With an enviable collection of awards already behind them, this year they were awarded Amadeus Austrian Music Award 2023: no mean feat as it’s the first instrumental act in 20 years to win in the Jazz/World/Blues category since Joe Zawinul won with Faces & Places. The band’s unusual configuration of 2 drummers, 2 bass players and 3 horns remains, as does the line up of Johannes Schleiermacher, Mario Rom and Astrid Wiesinger make up the wind section with Nikolaus Dolp and Herbert Pirker on drums and Lukas Kranzelbinder and Oliver Potratz on bass.
‘Lila’ sees Kranzelbinder fulfill a long-held ambition to work with Viennese producer Marco Kleebauer (Bilderbuch, Sharktank, Leyya). Like Kranzelbinder, he is a key figure in the Austrian music scene and although their musical paths have been very different the collaboration just clicked. On several tracks we hear Kranzelbinder’s now familiar multi-layered compositions supplemented by Kleebauer’s sound layers pushing the door wide open to a new musical chapter of Shake Stew, but not at the sacrifice of band’s trademark sound. Another exciting collaboration is that with spoken word artist Precious Nnebedum, who grew up between Nigeria and Austria and features on ‘Not Water But Rest’. Initially recorded with the whole band it was only when Kleebauer began work on it that the idea to include spoken word emerged. Nnebedum was so inspired by the music that she wrote the lyrics overnight on what has become a stand out track on the album.
On ‘Shasta Fey’ – one of 3 live tracks – the hypnotic grooves and trance-like passages associated with the band jump to the fore. On a repetitively rippling carpet of drums and guembri, bassist Potratz is given seemingly endless space to fully unfold with his Bass VI (bass instrument, which has 6 strings like the guitar, but is tuned an octave lower and was mainly used in the surf music of the 60s and 70s). The title reflects the strong influence of the film world on Kranzelbinder’s music, as Shasta Fey is a character from Thomas Pynchon’s Inherent Vice and the track ‘Detroit’ is an homage to a scene in Jim Jarmusch’s film Only Lovers Left Alive. Both films have already served as inspiration for several pieces.
The title track and first single (out 1 September) ‘Lila’, takes a gentler path showcasing Kranzelbinder’s instinct for melody and instrumentation and is the band’s shortest – but perhaps also most concise – piece to date. ‘Detroit’ captivates with a dialogue between the kalimba and drums until Kranzelbinder also dives in with his guembri (Moroccan bass lute). The track also forms the transition to a more playful part of the album and the three live tracks, ‘Heat’, ‘Shasta Fey’ and ‘Breathe’. Recorded in a small venue in Vienna last year they capture the excitement and thrill of the band’s now legendary live shows with ‘Breathe’ ending the album with a collective exhale. As Kranzelbinder explains, „when you run a long distance, there is often the recommendation not to stop immediately at the finish, but to go out slowly. This is exactly how I feel about Breathe.”