Release February 13, 2026
CD,Vinyl & Digital
Lineup
Lukas Kranzelbinder Double Bass, E-Bass, Guembri, Kalimba, Log Drums, Mellotron, Tambourine
Yvonne Moriel Alto Sax, Flute, FX
Mario Rom Trumpet
Johannes Schleiermacher Tenor Sax, Flute, FX
Oliver Potratz E-Bass, Fender Bass VI, FX
Nikolaus Dolp Drums, Percussion
Herbert Pirker Drums, Percussion, Log Drums, Tambourine, Shaker
Pablo Herrasti-Fajardo Modular Synthesizer
Recorded by Werner Angerer, Pablo Herrasti-Fajardo, Lukas Kranzelbinder
Produced by Lukas Kranzelbinder
Mixed by Werner Angerer, Lukas Klement, Markus Wallner, Pablo Herrasti-Fajardo, Lukas Kranzelbinder
Mastered by Martin Scheer
Artwork by Schorsch Feierfeil
© 2026 by Lukas Kranzelbinder
Published by Traumton Musikverlag
Info / Info english
Shake Stew – Ten One Two
Shake Stew mit Doppelalbum zum 10. Jubiläum im Februar 2026
Kaum eine andere Band hat die mitteleuropäische Jazzszene in den letzten Jahren so auf den Kopf gestellt wie Shake Stew. Während Die ZEIT sie als „Österreichs Jazzband der Stunde“ bezeichnete und sie der NDR schon früh in den Status einer „Kultband“ erhob, ist spätestens seit der Verleihung des Amadeus Music Awards 2023 und des Deutschen Jazzpreises 2021 in der Kategorie „Band des Jahres International“ klar: Hier ist etwas ins Rollen gekommen, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat. Und es macht keine Anstalten, langsamer zu werden!
Shake Stew feiert 2026 das zehnjährige Jubiläum mit einem angemessenen musikalischen Spektakel: dem dreiteiligen Albumprojekt TEN ONE TWO THREE. Die ersten beiden Teile erscheinen unter dem Titel TEN ONE TWO am 13.02.2026, das die Trilogie abschließende Album folgt im Herbst 2026.
Zu Beginn des TEN-Projekts stand ein ganz großer Wunsch: Endlich einmal möglichst alle klanglichen und ästhetischen Facetten von Shake Stew auf einem Album abzubilden. Nicht in Form eines zurückschauenden Best-Ofs, sondern den Blick weit und freudig nach vorne gerichtet, was sich auch in der Besetzung zeigt: Mit Yvonne Moriel stößt eine der spannendsten Newcomerinnen der Szene mit einer frischen Klangfarbe zur Band.
TEN ONE:
Der erste Teil TEN ONE verfolgt den bisherigen Ansatz von Shake Stew weiter und versammelt ausschließlich neue Kompositionen von Lukas Kranzelbinder. Die Musik spannt dabei einen Bogen von Shake Stew-typischen verdoppelten Kontrabassläufen und tranceartig aufgehenden Bläserwolken über treibende Grooves bis hin zu ausgedehnten Solopassagen, welche sich mit eindringlichen Themenmelodien abwechseln. Um dem vielfältigen Instrumentarium der Band auch klanglich eine weitere Facette hinzuzufügen, wurde das Tontechnik-Team für diese Produktion deutlich erweitert. Während Stücke wie „Wood“, „Ascendance“ und „Garage“ die akustischen Aspekte von Shake Stew widerspiegeln, wird das doppelt besetzte Schlagzeug auf „Bakunawa“ und „Searching“ in Soundebenen gebettet, die den Raum für neue Klangwelten noch weiter öffnen.
Die mittlerweile zum Signature-Sound der Band gehörenden Log Drums auf „Tristan Junk“, einer Kooperation mit dem Gitarristen und Produzenten JJ Whitefield, vervollständigen gemeinsam mit dem herrlich krautigen „Café San Marco“ den gut 45 Minuten langen ersten Teil des Doppelalbums.
TEN TWO:
TEN TWO schlägt ein neues Kapitel in der Aufnahmehistorie der Band auf. In mehreren Sessions wurde der Band jener Raum geboten, den sie sonst meist nur bei ausgedehnten Live-Konzerten genießt: Mit all dem über ein Jahrzehnt gesammelten musikalischen Vokabular, jedoch gänzlich ohne Limitierung, miteinander musizieren zu können. Lukas Kranzelbinder sagt dazu: „Wenn man so viele Konzerte spielt und so viele Alben aufnimmt, dann entwickelt sich mit der Zeit ein blindes Verständnis dafür, was den Bandsound ausmacht – da braucht es dann oft gar keine kompositorischen Vorgaben von mir, weil eh jeder spürt, wo die Reise hingeht. Für mich war es der größte Wunsch, die einzelnen Stimmen und Ideen meiner Mitmusiker*innen auf unserem Jubiläumsalbum noch deutlicher hörbar zu machen. Über den ästhetischen Rahmen herrschte nach all den Jahren unausgesprochene Einigkeit, weshalb wir uns musikalisch völlig frei bewegen konnten. Das war ein großes Vergnügen!“
Zusätzlich zur Öffnung des musikalischen Fahrplans wurden mit Hilfe des erweiterten Teams auch die Aufnahmetechniken stark variiert. Unterschiedliche Besetzungen wurden in verschiedenen Räumen aufgenommen, Solo- und Duoaufnahmen wurden als Basis für weitere Kollektivstücke genutzt – dem kreativen Fluss sollten keine Grenzen gesetzt werden. Am Ende dieser Sessions stand die Herausforderung, das gesammelte Material in eine sinnvolle Form zu bringen. Nach anfänglichen Bedenken in Kranzelbinders Umfeld ist er mit dem Resultat sehr glücklich: „Meine Idee von einem Album, in dem all diese verschiedenen Aspekte zusammenkommen, stieß bei vielen zunächst auf Skepsis. Während der Sessions gab es immer wieder den Moment, wo die anderen nicht glauben konnten, dass das, was wir hier machen, auf einem Shake Stew-Album Platz hat. Das Ergebnis entspricht aber genau dem, was ich mir von Beginn an gewünscht und woran ich auch immer geglaubt habe: Wenn sich der rote Shake Stew Faden durch den Prozess zieht, dann sind der Art der Klangwelten keine Grenzen gesetzt.“
Während das von Kranzelbinder komponierte und dem großen Don Cherry sowie David Lynch gewidmete Stück „Cherry Pie“ noch als eine Art Brücke fungiert, taucht man als Zuhörer*in bei „The Green Beauty of the Broken World“ voll in die von Oliver Potratz am Fender Bass VI und Niki Dolp an den Drums erschaffenen Soundflächen ein. Diese erweitern sich im Laufe des Tracks zu einem Quintett mit Yvonne Moriel, Mario Rom und Lukas Kranzelbinder, um im Folgestück „Cabanes/Castellon“ von einem Log Drum und Schlagzeug-Duo zwischen Niki Dolp und Herbert Pirker abgelöst zu werden.
Der dazugehörige Prozess ist stellvertretend für die spontan entwickelte Arbeitsweise von TEN TWO: Aus mehreren Duo-Aufnahmen der beiden Musiker wurde mit Hilfe von Pablo Herrasti-Fajardo die Ausgangsbasis für umfangreiche Flöten- und Saxofonimprovisationen von Johannes Schleiermacher geschaffen, die immer wieder durch die perkussiven Klänge des örtlichen Eisenkrans und den ihn umgebenden Zikadenklängen ergänzt wurden.
„Ibdiss“ und „Free your Eyes“ zeichnen das Bild einer Band, die wie kaum eine andere in spontan erschaffene, ekstatische und tranceartige Sphären abheben kann. Die große CAN-Liebe einiger Bandmitglieder ist hier deutlich spürbar. „King of Thieves“ ist das zweite von Kranzelbinder komponierte Stück dieses Albumabschnitts und stellt dabei einen kontrastreichen Wechsel hin zum akustischen Kontrabass dar. Im darauffolgenden „Tiger“ treffen die Klänge der marokkanischen Basslaute Gimbri auf modulare Synthesizer, um schließlich mit „Sergio St. Carlos“ einen durchdringenden Schlusspunkt zu setzen. Zumindest bis TEN THREE im Herbst 2026 erscheinen wird.
Hintergrund:
Schon von Beginn an umgab die vom Bassisten und Komponisten Lukas Kranzelbinder ins Leben gerufene Formation etwas Mystisches, das im Live-Konzert eine ungemein soghafte Wirkung entfacht, der sich die wenigsten entziehen können: „Die unausgesprochenen Zauberworte heißen Magie und Energie – Shake Stew bringt etwas Kultisches in den aktuellen Jazz, eine Bereicherung!“ schreibt die Jury des Preis der deutschen Schallplattenkritik in ihrer Begründung für die Aufnahme in die Bestenliste 2020 und das britische Magazin MOJO wird noch eine Spur körperlicher: „Able to blind you into a trance and make you dance to your knees, Shake Stew twists, blisters and burns like a fevered dream!“
Trotz ihrer ungewöhnlichen Besetzung mit zwei Schlagzeugen, zwei Bässen und drei Bläsern schafft es die Band immer wieder, ihre Zuhörer*innen aller Altersklassen auf eine unglaublich direkte Weise zu erwischen – ganz egal ob vor stehendem Publikum im vollgepackten Club oder im ausverkauften Großen Saal des Wiener Konzerthauses. „Man muss Jazz nicht mögen, um Shake Stew zu lieben: Die Band um Lukas Kranzelbinder ist von Kopf bis Fuß auf Ekstase eingestellt. Oder frei nach Nietzsche: Das ist keine Musik, sondern Dynamit!“ (Wiener Zeitung). Hypnotische Soundflächen und treibende Rhythmen prägten von Beginn an den Sound der Band, doch gerade wenn man glaubt, die Zauberformel dieses musikalischen Eintopfs entziffert zu haben, zeigt Shake Stew die ganze klangliche Bandbreite seiner einzigartigen Instrumentierung auf: An der Grenze zur absoluten Stille entstehen wie aus dem Nichts beschworene Klanggebilde, die auf trance-artig wiederholten Basslinien und Gong-Patterns dahinperlen und einen in ihrer Ruhe und Fragilität mindestens genauso tief berühren, wie die vorangegangenen Groove-Explosionen.
„Etwas geht von dieser Band aus, das neu und besonders ist – und ungemein attraktiv,“ schrieb Die ZEIT in ihrer Analyse, und nach zehn Jahren, zahllosen Konzerten von Europa bis Übersee und sieben bisherigen Alben ist klar: Shake Stew ist längst mehr als eine Jazzband – sie ist ein Ereignis.
Shake Stew – Ten One Two (english)
Austrian jazz ensemble Shake Stew celebrate 10 years with landmark double album TEN ONE TWO; a forward-looking odyssey into their world of improvisation, global influences and collective exploration, with third part of the album TEN THREE released later in 2026.
TEN ONE is a perfect example of everything that’s come before, with bandleader Lukas Kranzelbinder’s compositions, the signature doubled bass lines and trance-like brass textures to driving grooves and extended solo passages that alternate with haunting melodic themes. TEN TWO delves into the energy you can find in their live performances, where there’s limitless improvisation and symbiotic collaborative music making, something only possible after playing for so many years together.
Over the years, international media have repeatedly associated Shake Stew with the term “Krautjazz,” and the band’s hypnotic soundscapes and driving rhythms have earned them widespread acclaim. From sold-out venues like Vienna’s Konzerthaus and Hamburg’s Elbphilharmonie to international festival stages, and awards including Austria’s Amadeus Music Award 2023 and the German Jazz Prize 2021 for “Band of the Year International.” For a band that has already released five studio and two live albums within nine years and captivated audiences across Europe and beyond, Shake Stew’s tenth anniversary is not a ‘best of’: it’s a forward-looking statement consisting entirely of new music, reflecting their evolution, curiosity, and their expansive musical vision.
TEN ONE TWO captures the full spectrum of the group’s sound in two parts, and is both a culmination and a new beginning, merging the immediacy of live improvisation with the meticulous layering of studio work. “I feel like we’ve only just started,” says bandleader Lukas Kranzelbinder. “This year and the process of TEN has given us a creative boost that feels like we are beginning a completely new chapter.”
The first part of the double album, TEN ONE, is roughly 45 minutes of intricately crafted compositions by Kranzelbinder. Tracks such as Wood and Garage highlight the acoustic side of the band, while the dual drum setup on Bakunawa and Searching unfolds beautifully within gently layered soundscapes. The first single, taken from this first outing, Ascendance, epitomises Shake Stew’s upward-driving sound. Kranzelbinder explains: “Nearly all of the music that triggers something physically within me is music that goes upwards…” Anchored by hypnotic bass and layered percussion, the track embodies both lift and propulsion, and has audible hints of influence from the likes of Shabaka Hutchings, a previous Shake Stew collaborator on their 2018 album Rise and Rise Again.
TEN TWO opens a new chapter for Shake Stew. Across extended sessions, the ensemble allowed themselves the kind of freedom usually reserved for live performance: improvisation alongside fully composed material, shaped by the collective intuition honed over ten years. “When you play so many concerts and record so many albums, you develop an intuitive sense of what defines the band’s sound — there’s often no need for me to give compositional directions anymore,” says Kranzelbinder. The resulting tracks, including Ibdiss, Free Your Eyes, and Tiger, reveal a band that can lift off into ecstatic, trance-like spheres, uniting acoustic resonance with electric experimentation, modular synths, and even field recordings like cicadas and local industrial sounds.
To further expand the band’s tonal palette, the recording team was significantly expanded for both parts of the album, meaning everything was captured; from solo takes to larger ensemble improvisations. Recording took place in separate rooms during the day and full-band improvisations in the evenings, capturing both careful precision and spontaneous vitality. The sessions embodied Shake Stew’s commitment to exploration and creative freedom. Instruments were tracked in isolation, with duo and trio improvisations forming the backbone of larger ensemble pieces, while post-production added further layers and texture.