Die Art, mit der Heinz Ratz in seinen Songs schöne, traurige, provokante und amüsante Geschichten erzählt, fasziniert seine Fans. Immer wieder schafft er es, ohne erhobenen Zeigefinger all jene Dinge aus den Abgründen unserer Gesellschaft ans Tageslicht zu befördern, die wir normalerweise nur ungern eindringlicher betrachten.
15 CDs hat er mittlerweile mit seiner Band „Strom&Wasser“ veröffentlicht, wofür ihm bereits dreimal der Preis der deutschen Schallplattenkritik verliehen wurde.
12 Bücher hat er veröffentlicht.
Für sein Engagement erhielt er u. a. 2012 die Integrationsmedaille der Bundesregierung sowie viele weitere Auszeichnungen.
2012-2013 tourte Ratz mit dem ebenfalls von ihm initiierten Projekt „Strom & Wasser feat. THE REFUGEES“ durch Deutschland. Vor bis zu 20.000 Konzertbesuchern spielten Musiker aus deutschen Flüchtlingslagern ihre Lieder gemeinsam mit Ratz und seiner Band „Strom&Wasser“ auf über 150 Konzerten. Der Kinofilm „Can‘t be Silent“ und zwei wunderbare CDs sind daraus entstanden.
Diese Idee kam Ratz durch den moralischen Triathlon, den er 2008 startete. Im Januar begann Ratz diesen gewagten Triathlon mit dem „Lauf gegen die Kälte“. Er legte die über 1.000 Kilometer lange Strecke von Dortmund nach München zu Fuß zurück. Während dieser Zeit spielte er 30 Konzerte, deren Reinerlös verschiedenen Obdachlosen-Organisationen zugutekam.
Im folgenden Jahr durchschwamm der Musiker Teilstrecken deutscher Flüsse – insgesamt 800 Kilometer – für die 2. Etappe, die „Die Lee(h)re der Flüsse“, und trat in 52 Städten auf, um für den Artenschutz zu werben und Spenden zu sammeln. Unterstützt wurde Ratz dabei vom BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.
2010 startete die dritte Etappe, die „Tour der 1.000 Brücken“. 7.000 Kilometer fuhr Ratz mit dem Fahrrad durch die Bundesrepublik für einen menschenwürdigen Umgang mit Geflüchteten. Jeden Tag besuchte er ein Flüchtlingsheim und gab am Abend ein Konzert, um die Bevölkerung auf die katastrophale Situation der Geflüchteten aufmerk- sam zu machen und Spenden für sie zu sammeln.
Anschließend sorgte sein Fluchtschiff-Projekt im Sommer 2014 für großes Aufsehen. Zwei Monate waren Ratz, seine Musiker und viele Flüchtlingsfrauen mit selbstgebauten Flößen auf den Wasserwegen Deutschlands unterwegs, um sich für geflüchtete Frauen einzusetzen. Diese Tour wurde von bekannten Musikerinnen wie Sarah Connor, Dota Kehr und vielen weiteren unterstützt. Bei beiden Refugee-Projekten arbeitete Ratz eng mit PRO ASYL und anderen Menschenrechtsorganisationen zusammen.
2015 dann ging Ratz der Frage nach, was vom europäischen Gedanken der Völkerverständigung und der Überwindung von Grenzen noch übrig ist. 10 CDs in 10 europäischen Ländern will er mit seinen Mitmusikern und vielen Gastmusikern aus den entsprechenden Ländern aufnehmen.
Begonnen hat er in Island. Das Doppelalbum „Reykjavík“ entstand gemeinsam mit namhaften isländischen Künstlern und zwei große Tourneen durch Deutschland und durch Island folgten. 2023 wird ein bereits fertiges Album über Glasgow erscheinen. 2024 über Barcelona.
Der wachsende Faschismus, eine bis in die Mitte der Gesellschaft hineinreichende Ausländerfeindlichkeit und das Erstarken populistischer Gesinnungen zwang Ratz dazu, das Europaprojekt zu unterbrechen und sich den Problemen „vor der eigenen Haustüre“ zu widmen. So gründete er gemeinsam mit Konstantin Wecker das BOK – „Büro für Offensivkultur“ – eine künstlerische Eingreiftruppe ge- gen rechte Gewalt, der viele bekannte Musiker angehören.
2017 spielte Ratz mit seiner Band „Strom&Wasser“ 165 Konzerte eintrittsfrei, nur auf Spendenbasis, und vornehmlich in politisch „schwierigen“ Regionen, um das BOK zu präsentieren und ein Netzwerk aus Unterstützer*innen zu schaffen: Menschen, die bereit sind, im Notfall Übernachtungsplätze zu stellen, Bühnentechnik zu organisieren oder Werbung für die Aktion zu machen. Über 20.000 Menschen haben sich gemeldet.
Ende 2018 begann mit seiner Band die Aktion „Eine Million gegen Rechts“, indem er eine Million Euro für bedrohte Jugendhäuser und soziokulturelle Zentren sammeln wollte. Die Coronaepidemie zwang ihn im März 2020 bei einem Spendenstand von 140.000 € zum Abbruch.
Um trotz des anhaltenden Kulturstillstands, der einem Berufsverbot gleichkam, eine Stimme zu haben und auch anderen zum Stillstand gezwungenen Künstlern Auftritte zu ermöglichen, schuf Ratz 2020 den „LÜMMEL“, das Liedermacher-Überlebens-Mobil – ein alter, zu einer mobilen Bühne umgebauter, Mercedes Pritschen-LKW, der ab dem 24.09.2020 unermüdlich durch die Republik tourte und eine kleine bewegliche Klangoase in einer Wüste kulturellen Verstummens darstellte.
2022 eröffnete Ratz mit seiner Band „Strom & Wasser“ die große Friedensdemo an der Berliner Siegessäule vor 500.000 Menschen, die sich angesichts des russischen Einmarsches in der Ukraine versammelt hatten. Im gleichen Jahr führte er sein Artenschutz-Projekt „Die Rebellion der Gärten“ gemeinsam mit Schmetterlinsexpert*innen durch – ein Projekt das sich dem Schutz der Insekten und den Möglichkeiten jedes Einzelnen von uns, helfend aktiv zu werden, widmete.
2024 – Die Grenzen der Gier! – Bundesweit über 60 Konzerte zur besseren Bezahlung und gesellschaftlichen Aufwertung von Pflege- und Erziehungsberufen.