Release May 28, 2010
EAN/UPC: 705304453629
Traumton CD: 4536
Lineup
Recording engineer: Wolfgang Hoff
Info / Info english
Eric Schaefer – Henosis
Der Berliner Schlagzeuger und Komponist Eric Schaefer ist Preisträger des SWR Jazzpreises 2010. Seine von der Jury gewürdigte musikalische Vielseitigkeit hat er in den letzten Jahren u.a im Trio „[em]“ mit dem Pianisten Michael Wollny und Bassistin Eva Kruse, mit „Johnny La Marama“ (im Trio mit dem Gitarristen Kalle Kalima und Bassist Chris Dahlgren), dem Carsten Daerr Trio, dem Arne Jansen Trio, im Duo mit Ulrike Haage und in zahlreichen weiteren Projekten sowie Auftragskompositionen für Kammerorchester eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Veröffentlichung des Kammermusik-Zyklus HENOSIS ist nach zwei Alben von DEMONTAGE sein dritte Veröffentlichung unter eigenem Namen. Mit diesen 13 pieces for chamber ensemble gelingt es Eric Schaefer einen eigenständigen musikalischen Kosmos zu schaffen, dessen klangliche Hauptkonstituenten dreierlei sind: zum einen die Sogkraft einer ausgeprägten freitonalen Gesanglichkeit, dann die zum Bersten gespannte Kraft rhythmisierter Flächen und letzlich die geradezu taktile, bis ins Geräuschhafte hinein farbig gestaltete Klanglichkeit erratisch-kristalliner Gewebe. Durch den Gebrauch einer Vielzahl von instrumentalen Kombinationen, vom Solo-Schlagwerk oder Streichquartett bis hin zu einem Tutti von neun Instrumenten, erzielt das Ensemble ein reiches Spektrum an Farbnuancen.
Was sich hinter dem opulent-vielschichtig und feinsinnig-zart Klingenden als Notentext und hinter diesem als poetischer Ansatz verbirgt, ist die sich manifestierende Faszination Schaefers für proportionale Architektur, Klangrausch, natürlichen Verfallsprozessen und klassischen Kompositionstechniken. Satztitel wie Geogramma, Gematria oder Chromatria verweisen auf Phantasiewissenschaften, die in einem lyrischen Sinne die Übersetzbarkeit von Welt in Klang und Klang in Welt postulieren. Die Organisation dieses gegenseitigen Durchdringens scheinbar konträrer Sphären ist die ideé fixe des Werkes HENOSIS, das auf griechisch „Einung“ bedeutet. So ist es die kompositorische Klarheit, welche die proportionale Gestaltung der Sätze zum Leuchten bringt, während gleichzeitig ein individueller und spontaner Ausdruck gelingen kann. Die Fähigkeiten der improvisierenden Musiker des ENSEMBLE HENOSIS blühen ebenso auf wie diejenigen des klassisch ausgebildeten ATHENA STREICHQUARTETTs.
Der Diskurs von allgemein als konträr aufgefassten Genres und Musiziertraditionen ist für Eric Schaefer nicht postmodernes Kalkül sondern biographische Notwendigkeit. Als Jugendlicher spielte er in klassischen Orchestern, führte zeitgenössische Kammermusik auf, tourte mit Hardcorepunk, Jazz und Rockmusik. So begründete auch die Jury des SWR-Jazzpreises 2010 die Wahl Schaefers in erster Linie „mit der enormen Vielseitigkeit dieses Schlagzeugers. Ob im anspruchsvollen Mainstream, wie im Trio „[em]“ mit Michael Wollny und Eva Kruse, ob im Rockjazz, wie in „Johnny La Marama“, ob in experimentellen Formen frei improvisierter Musik, u.a. in Gruppen wie „Nickendes Perlgras und „Unnununium“ – Eric Schaefer ist in den verschiedensten Stilrichtungen auf der Höhe der Zeit.“
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Eric Schaefer – Henosis (english)
HENOSIS is a composition by the drummer and composer Eric Schaefer for chamber ensemble. Free-tonal lyricism, multi-layered rhythms and a polyphonic disposition form the shimmering complexity of the work. Nuances of texture and colors in sound are achieved by an intricate use of different instrument groupings such as solo violin, string quartet or a tutti of nine players.
The Athena String Quartet works intensively with contemporary composers such as György Kurtág, Henri Dutilleux and Hans Zender. Another emphasis among their broad repertoire is the performance of historically informed viennese- classical-music.
The Ensemble Henosis was formed by internationally renowned musicians who research on the borderline of Jazz, sound-improvisation and contemporary music.