Release June 2023
EAN/UPC: 705304471326
Traumton CD: 4713
Lineup
Susanne Folk: vocals, piano
All titles published by Traumton Musikverlag
Recorded & mixed by Martin Offik
Mastered by Wolfgang Loos
at Traumton Studios, Berlin
Produced by Susanne Folk
Photos by Gabriella Fallana
Design by Travassos
Info / Info english
Susanne Folk – Love is not a weakness
Es ist ein Debüt-Album, aber keineswegs die Premiere der Musikerin und Komponistin Susanne Folk. Die Deutsch-Amerikanerin ist seit Jahren in stilistisch unterschiedlichen Formationen (Azolia, Susanne Folk Trio & Celina Muza, Call Me Cleo, bis 2012 auch So Weiss) präsent, meist spielt sie Saxophon oder Klarinette, bei Call Me Cleo nimmt sie die Rolle der Sängerin ein. Für ihre Produktionen erhielten die Bands viel positive Resonanz, Tourneen führten sie durch Nordamerika, China, afrikanische und natürlich europäische Länder. Mit Love Is Not A Weakness präsentiert sich Susanne Folk nun erstmals als Singer/Songwriterin alleine am Flügel.
Natürlich ist ihr das Klavier schon lange vertraut, immerhin hat sie es in Kindertagen gelernt und von jeher ihre Stücke für die eigenen Gruppen und andere am Piano komponiert. Gleichzeitig merkt man ihren Songs an, dass Susanne Folk vom Saxophon kommt, also vor allem in Melodien und etwas weniger in Harmonien und Akkorden denkt. Lange kam es der studierten Jazzmusikern nicht in den Sinn, ein Solo-Album aufzunehmen, obwohl die Idee dazu offenbar schon eine Weile in ihrem Unterbewusstsein reifte.
„Ich weiß nicht, ob die Soloplatte ohne Corona tatsächlich entstanden wäre“, überlegt Susanne Folk, „aber es hatte sich etwas in dieser Art angebahnt und als ich während der Pandemie allein im Proberaum saß, schien der Zeitpunkt dafür gekommen. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass da was raus muss und ich sonst platzen würde. Es schien eine absolute Notwendigkeit für mich geworden zu sein, diesen neuen Weg einzuschlagen.“ Zwar schätzt sie weiterhin die Interaktion mit den Musiker*innen ihrer Bands, gleichzeitig freut sich Susanne Folk aber auch über ihre neu gewonnene Unabhängigkeit. „Es war natürlich ungewohnt, alleine mit mir selbst zu sein. Das direkte Feedback hat mir anfangs gefehlt.“ Bald kamen aber Bestätigungen aus anderer Richtung, in Form von Stipendien des Musikfonds und der GEMA, die zum Weitermachen anspornten.
Inhaltlich versteht sich Love Is Not A Weakness keineswegs als ein Corona-Album. Die Mehrzahl der Stücke entstand in den letzten zwei bis drei Jahren, einige sind älter, alle beziehen sich auf Ereignisse aus der Vergangenheit. „Ich schreibe nicht im Moment des Geschehens, sondern erst, wenn ich die jeweilige Situation verarbeitet habe. Die Komposition des jeweiligen Liedes bildet eine Art Abschluss für mich. Die in den Texten eingefangenen und beschriebenen Gefühle sind also echt, liegen aber schon eine gute Weile zurück und beim Singen interpretiere ich sie wieder neu.“
Manche Themen erweisen sich dabei als ungebrochen relevant. Everybody Likes You kreise um Dinge, die sie zu Beginn ihrer Karriere gelernt habe, sagt Susanne Folk, nämlich welche Vermarktungsstrategien jungen Frauen im Musikgeschäft vorgeschlagen werden und wie frau lernt, Grenzen zu setzen, sich von den Vorgaben anderer zu befreien. Auch eine Kritik am Freundschaftswahn in den sogenannten sozialen Netzwerken lässt sich aus diesem Song herauslesen. In die gleiche Richtung zielt Beauty Of The Night: „es ist eine Ermutigung, die Stimme zu nutzen, um Stellung zu beziehen, eine eigene Meinung auszusprechen. Statt sich nur aufs Aussehen reduzieren zu lassen oder um jeden Preis erfolgreich sein zu wollen.“
Einen noch universelleren Charakter zeigt Antidote, das Susanne Folk als Appell für Akzeptanz und Mitgefühl besonders am Herzen liegt. Eine Schlüsselzeile des Songs, „love is not a weakness“, avancierte zum Albumtitel. „Wut kann ab und zu in Ordnung sein, aber Hass ist nie die Lösung“, sagt Folk nachdrücklich. „Wir sind stark, wenn wir nicht nur an uns denken, sondern uns gegenseitig helfen und wenn alle die gleichen Rechte haben.“ Andere Songs des Albums kreisen um privatere Themen. Beispielsweise Happiness For A Moment, das Fragen zu Geben und Nehmen aufwirft. Oder The End Of Me, das vor Jahren während eines Aufenthalts in New York entstanden ist. „Scheinbar handelt der Text von einer Trennung, tatsächlich habe ich darin aber eine ganz andere Sache verarbeitet.“ Dank ihres amerikanischen Vaters weiß Susanne Folk poetisch mit der englischen Sprache umzugehen. „Es ist wichtig, dass die Emotionen verstanden werden, darüber hinaus möchte ich nicht alles bis ins Detail erklären, sondern den Hörer*innen noch Raum für Interpretationen lassen.“
Musikalisch bewegt sich Susanne Folk auf dem Terrain des avancierten Pop, mit punktuellen Verweisen auf Inspirationsquellen wie Amy Lee (Evanescence), Tori Amos und Rufus Wainwright. In manchen Facetten lässt Folk ein heimliches Faible für Gothic-Ästhetik erkennen, nicht wenige Akkorde verweisen auf ihre Jazz-Erfahrungen. Eine gewisse Melancholie durchzieht viele Titel, befördert von eher dunkel gefärbten Gesangslinien und ausdrucksstarken Phrasierungen der Sängerin. Zuweilen schwingt sie sich mit einiger Dramatik in die Höhe, dabei weiß sie das Maß an Pathos so präzise zu dosieren, dass es eindringlich und ehrlich wirkt. „Vermutlich vermitteln manche Stücke eine etwas traurige Stimmung, aber düster sind sie nicht, denn es gibt in ihnen meist Hoffnung“, findet Folk. Unter die Balladen und Stücke in mittleren Tempi mischen sich auch ein paar schnellere Songs. Etwa In Your Next Life und Pain, mit rhythmischen Klavierfiguren und teils akzentuiert gesprochenen Vokalphrasierungen sowie rockig-souligem Gestus.
Mit ihrem ersten Solo-Album setzt Susanne Folk ein markantes Zeichen in die musikalische Landschaft. Love Is Not A Weakness baut erfolgreich auf die Kraft einer charismatischen Stimme, begleitet von den natürlichen Klängen des Flügels. Diese Konzentration, die einher geht mit einem entschlossenen Verzicht auf elektronische Sounds, schafft eine besondere Intimität, passend zu Folks nachdenklichen Texten. Das Ergebnis ist eine Sammlung zeitloser Songs von großer Intensität, dargeboten von einer Künstlerin mit eigenständigem Profil.
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Susanne Folk – Love is not a weakness (english)
Love Is Not A Weakness is a debut album, but by no means a first for Berlin-based musician and composer Susanne Folk. The German-American, whose last name is pronounced like the English „Folk“, has been present for years in stylistically different formations such as Azolia, the Susanne Folk Trio & Celina Muza, Call Me Cleo, until 2012 also So Weiss, mostly on saxophone or clarinet. In Call Me Cleo she takes the role of the singer. The bands received a lot of positive feedback for their productions, tours led them through North America, China, African and European countries. With Love Is Not A Weakness Susanne Folk now presents herself for the first time as a singer/songwriter alone at the grand piano.
She has been familiar with the piano for a long time, she learned it in her childhood and has always composed pieces on it for her own groups as well as for others. At the same time, one can notice in her songs that Susanne Folk comes from the saxophone. She thinks mainly in melodies and somewhat less in harmonies and chords. For a long time it didn’t occur to the studied jazz musician to record a solo album, although the idea had been maturing in her subconscious for a while.
At some point, however, „it seemed to have become an absolute necessity for me to go down this new path,“ says the singer-songwriter, „suddenly I had the feeling that something needed to be let out and that otherwise I would burst.“ While she still values the interaction with the musicians in her bands, at the same time Susanne Folk is also happy about her newfound independence. „Of course it was unusual to be alone with myself at first. I missed the direct feedback in the beginning.“
But then came the first solo performances, at first via stream, then in front of live audiences and they were followed by positive reactions from many directions.
Susanne Folk creates music in the field of advanced pop, with selective references to sources of inspiration such as Amy Lee (Evanescence), Tori Amos and Rufus Wainwright. In some facets Folk reveals a penchant for gothic aesthetics, not a few chords refer to her experiences in jazz music. A certain melancholy pervades many of the tracks, carried by the singer’s rather darkly colored vocal lines and expressive phrasing.
At times she dramatically elevates her voice, yet she knows how to dispense the amount of pathos so precisely that it comes across as haunting. „Probably some of the pieces convey a somewhat sad mood, but they are not gloomy, since (Folk finds) they usually carry hope.“ Mixed in with the ballads and mid-tempo pieces are a few faster songs. For example, „In Your Next Life“ and „Pain“, with rhythmic piano figures and partly accentuated spoken vocal phrasing, as well as a soulful rock character.
The majority of the pieces were written in the last two to three years, some are older, and all have references to events from the past. „I don’t write at the moment of the event, but only after I have processed the situation. The composition of the song forms a kind of closure for me. So the feelings captured and described in the lyrics are real, but they happened a good while ago, and when I sing them, I reinterpret them.“
Some themes prove to be unwaveringly relevant. „Everybody Likes You“ revolves around things she learned at the beginning of her career, says Susanne Folk, namely what marketing strategies are suggested to young women in the music business and how they learn to set boundaries, to free themselves from the demands of others. A critical view of the whole friendship mania in the so-called social networks can also be discovered in this song. „Beauty Of The Night“ aims in the same direction: „It’s an encouragement to use your voice to take a stand, to express your own opinion. Instead of just being reduced to looks or wanting to be successful at any cost.“
A more universal character is shown by „Antidote“, which is especially close to Susanne Folk’s heart as an appeal for acceptance and compassion. A key line of the song, „Love is not a weakness,“ advanced to become the album title. „Anger can be okay once in a while, but hate is never the answer,“ Folk says emphatically. „We are strong when we don’t just think about ourselves, but when we help each other and when everyone has the same rights.“
Other songs on the album revolve around more private themes. For example, „Happiness For A Moment,“ which raises questions about giving and receiving. Or „The End Of Me,“ which was written years ago during a stay in New York. „While the lyrics are about a breakup, I was in fact processing a completely different thing in them….“ Thanks to her American father, Susanne Folk knows how to use the English language poetically. „It’s important that the emotions are understood, beyond that I don’t want to explain everything in detail, but still leave room for the listeners to interpret.“
With her first solo album Susanne Folk makes a striking statement. Love Is Not A Weakness builds on the power of a charismatic voice, accompanied by the natural sounds of the grand piano. This combination, along with a resolute omission of electronic sounds, creates a special intimacy, in keeping with Folk’s thoughtful lyrics. The result is a collection of timeless songs of great intensity.